Der Ursprung des «Spidol» reicht zurück in die Zeit der Klostergründung durch den angelsächsischen Missionar Willibrord im späten 7. Jahrhundert (698). Das damals entstandene Hospiz war für die Beherbergung von Pilgern, später auch von Kranken und Hilfsbedürftigen bestimmt und gilt als eines der ältesten seiner Art im Raum zwischen Maas und Rhein.

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts stiftete ein Echternacher Bürger ein neues Hospital am Fuße der Pfarrkirche. Es unterstand weiterhin der Abtei und wurde dem heiligen Georg geweiht. Im 18. Jahrhundert wurde das Hospiz der Gemeindeverwaltung unterstellt, die seit dem Jahre 1796 eine fünfköpfige Kommission zu seiner Leitung eingesetzt hat.

Fortan kümmerten sich Pflegeschwestern der Boromäerinnen um die Kranken und älteren Bewohner. Da um 1900 das Spital den wachsenden Anforderungen an Pflege und Hygiene nicht mehr gerecht wurde, beschloss der Gemeinderat ein neues Hospiz am heutigen Standort zu bauen. Der offizielle Einzug erfolgte 1919 nach einer kurzen Zwischennutzung als Lazarett im ersten Weltkrieg.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Spital zunächst noch modernisiert, doch Anfang der fünfziger Jahre wurden die chirurgische Abteilung und die "Maternité" aufgegeben und die Pflegeschwestern verließen Echternach.
Schließlich wurde das Gebäude Ende der neunziger Jahre vollständig umgebaut; das frühere Hospiz verwandelte sich in ein Seniorenheim für betreutes Wohnen.